Venus als die Sichel der Dämmerung
Am 03.03.2025 konnte ich die Venus in ihrer abnehmenden Sichelphase aufnehmen. In dieser Phase erschien sie als schmale Sichel, die durch ein Teleskop besonders gut sichtbar war. Zu diesem Zeitpunkt betrug ihr Beleuchtungsgrad etwa 12 %.
Die Phasen der Venus verändern sich im Laufe ihrer Umlaufbahn um die Sonne ähnlich wie die des Mondes. Während ihr beleuchteter Anteil abnimmt, nimmt ihre Helligkeit jedoch kaum ab. Das liegt daran, dass sie sich gleichzeitig der Erde nähert. Dieser Effekt gleicht den Lichtverlust durch die schmaler werdende Sichel weitgehend aus. Tatsächlich erreicht die Venus ihre größte Helligkeit oft gerade dann, wenn sie als schmale Sichel erscheint, da sie sich in dieser Zeit am nächsten zur Erde befindet.
Ein besonderes Phänomen begleitete diesen Zeitraum: Rund um ihre untere Konjunktion mit der Sonne am 23. März war die Venus für einige Tage sowohl am Morgen- als auch am Abendhimmel sichtbar. Dies wurde durch ihre außergewöhnlich hohe ekliptikale Breite von bis zu 8,4° Nord ermöglicht.
Aufnahmedaten
Aufnahmedatum: 03.03.2025
Belichtung: 10 ms x 7000 Aufnahmen
Montierung: Skywatcher EQ8-R
Teleskop: Celestron C11 EdgeHD
Brennweite: 5600 mm mit 2 x TeleVue Powermate Barlow
Kamera: ZWO ASI 585 MC mit L-1 UV-IR Block Filter
Zubehör: Greatstar ADK (Korrektor für atmosphärische Dispersion)
Software: SharpCap, AutoStakkert!4, LuckyStackWorker, Photoshop
Abschließend noch ein Schnappschuss vom Mond, der zur selben Zeit entstanden ist. Ebenfalls in Form einer Sichel mit ca. 18% Ausleuchtung.