Aufbewahrung von Astro-Equipment

Hier möchte ich kurz erläutern, wie ich mein Astro-Equipment möglichst sicher lagere – ein Thema, das viele immer wieder interessiert. Für die kompakteren Geräte verwende ich bevorzugt Transportkoffer von B&W. Diese habe ich schon seit Jahren in der Fotografie im Einsatz und sie haben sich für mich als besonders zuverlässig erwiesen. Zwischen bekannten Marken wie Peli und verschiedenen kleineren Anbietern haben die Koffer von B&W in meiner Erfahrung die Nase vorn. Das beginnt bei der hochwertigen Verarbeitung und erstreckt sich bis hin zur praktischen Handhabung.

Besonders angenehm finde ich die Schnappschlösser. Ihr Mechanismus ermöglicht ein leichtes Öffnen und Schließen ohne großen Kraftaufwand – ein echter Pluspunkt, da ich bei anderen Herstellern schon weniger positive Erfahrungen gemacht habe. Die Schnappschlösser rasten fest ein und lassen sich nur durch das Eindrücken einer kleinen Hebelfläche an der Rückseite öffnen. Mit 1-2 Fingern hinter das Schloss zu greifen und zu ziehen genügt. Im geöffneten Zustand bleiben die Schlösser in Position und klappern nicht. Auch der gummierte Griff überzeugt mich. Er liegt angenehm und sicher in der Hand, selbst bei höherem Gewicht. Der Griff rastet leicht in der aufgestellten Position ein und bleibt auch außerhalb dieser Stellung stabil, ohne störend hin und her zu klappern.

Bei der Innenausstattung nutze ich meist den Würfelschaumstoff, gelegentlich aber auch die Facheinteilung. Für kleinere Geräte, die ich passgenau fixieren möchte, ist der Würfelschaum ideal. Dieser lässt sich gezielt anpassen, indem man die Schaumstoffwürfel vorsichtig herauslöst. Dabei ist es wichtig, bedacht vorzugehen, um nicht zu viel zu entfernen. Andernfalls müssen Lücken mühsam geklebt oder akzeptiert werden. Der Schaumstoff ist angenehm weich und flexibel, sodass man auch die Tiefe der Aussparungen durch mehrere Schichten individuell anpassen kann.

Ein kleiner Tipp von mir: Wenn die Aussparungen fertig angepasst sind, klebe ich die verschiedenen Schichten des Schaumstoffs zusammen. Das verhindert, dass sich beim Herausnehmen der Geräte einzelne Lagen lösen. Ich gestalte die Aussparungen oft recht knapp, damit die Geräte sicher und fest sitzen. Durch das Verkleben bleibt alles zuverlässig in Position. Die Facheinteilung ist weniger anpassungsfähig, dafür robuster. Die dicken und stabilen Wände halten auch schweres Equipment sicher an Ort und Stelle. Der Klettverschluss der Fächer hält sehr fest und sorgt für Stabilität.

Ein großer Vorteil der B&W-Koffer ist, dass Würfelschaum und Facheinteilungen separat nachgekauft werden können. So kann man beispielsweise einen ursprünglich mit Würfelschaum gekauften Koffer später mit einer Facheinteilung ausstatten – oder umgekehrt. Sollte sich der Inhalt des Koffers ändern, kann man einfach einen neuen Würfelschaumeinsatz kaufen und individuell anpassen, ohne gleich einen neuen Koffer erwerben zu müssen.

Gelegentlich greife ich auch auf Transportkoffer anderer Hersteller zurück, sofern die Abmessungen optimal passen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Xcase Schutzkoffer Trolley, der perfekt für ein TS-Optics 100 mm f/5,8 Quadruplet Apo geeignet ist.

Für mein Lunt LS100MT B3400FT verwende ich eine Transportkiste von Kruizinga aus verstärktem Kunststoff, die in Bezug auf ihre Größe relativ günstig erhältlich ist. Allerdings musste ich den Schaumstoff separat besorgen und diesen manuell zuschneiden. Mit den richtigen Werkzeugen und etwas Geschick ließe sich das sicherlich präziser umsetzen, aber die aktuelle Lösung erfüllt ihren Zweck dennoch einwandfrei.

In einigen meiner Transportkisten lege ich zusätzlich regenerierbare Silicagel-Beutel hinein, um Feuchtigkeit zu reduzieren. Die hier gezeigten B&W-Koffer sind zwar als wasserdicht ausgewiesen, sodass im geschlossenen Zustand keine Feuchtigkeit von außen eindringen sollte. Allerdings kommt es vor, dass ich Geräte wie Kameras direkt nach einem Außeneinsatz mit in den Koffer lege, während sich darauf noch Feuchtigkeit, beispielsweise durch Tau, abgesetzt hat. Besonders bei meinem Lunt setze ich diese Beutel gezielt ein, da die Blockfilter in feuchter Luft eine gewisse Neigung zur Bildung von Beschlägen zeigen.

Für meine größeren Teleskope, wie beispielsweise 6" Apos oder mein C11 EdgeHD, habe ich bislang leider noch keine geeigneten Transportkisten gefunden. Die üblichen Modelle sind für diese Dimensionen schlichtweg zu klein. Zwar wurden meine 6" Apos in hochwertigen Aluminiumkisten geliefert, diese bieten jedoch nur knapp bemessenen Platz. Das führt dazu, dass Zubehör wie Flattener, Hülsen oder sogar der Motorfokus am Auszug vor dem Verstauen entfernt werden müssen – eine Lösung, die ich nicht besonders praktisch finde.

Derzeit überlege ich, ob ich passende Holzkisten bei einem lokalen Schreiner anfertigen lasse oder maßgeschneiderte Flightcases von Thomann bestelle. Letztere bieten zwar eine hochwertige Option, sind jedoch in diesen Dimensionen recht kostspielig.

Für Kleinteile verwende ich gerne einen aufklappbaren Mehrzweckkoffer mit mehreren Etagen. In diesen lassen sich kleinere Gegenstände wie Verlängerungshülsen und Adapter übersichtlich auf die Etagen verteilen, während im zentralen Bereich auch etwas größere Teile Platz finden. Dieses System hat sich für mich über die Jahre hinweg als äußerst praktisch erwiesen.