Lichtverschmutzungsfilter vs. LEDs: Ein schwindender Effekt
Ein praktischer Vergleich Lichtverschmutzungsfilter und LED Straßenbeleuchtung
Seit geraumer Zeit bieten verschiedene Hersteller sogenannte Lichtverschmutzungsfilter (Light Pollution Filter) für die Astrofotografie an. Diese Filter sind speziell darauf ausgelegt, das Spektrum der altbekannten orangefarbenen Natriumdampflampen auszusortieren, wodurch der Einfluss dieser Lichtquellen auf astrofotografische Aufnahmen reduziert wird. Allerdings führen diese Filter gelegentlich zu einer Farbverschiebung, die bei der Bildbearbeitung zusätzlichen Aufwand erfordert.
Mit der zunehmenden Umstellung von Natriumdampflampen auf LED-Straßenbeleuchtung ergeben sich jedoch neue Herausforderungen. LEDs erzeugen ein deutlich breiteres Spektrum als Natriumdampflampen, was das gezielte Herausfiltern von Licht erschwert. Tatsächlich ist es kaum möglich, LED-Licht zu blockieren, ohne gleichzeitig wichtige Daten von Deep-Sky-Objekten zu verlieren. Dies stellt Astrofotografen vor große Probleme, da herkömmliche Filter in solchen Fällen an ihre Grenzen stoßen.
In meiner Wohngegend wurde kürzlich die erste Straßenlampe auf LED umgerüstet, während eine nahegelegene Lampe weiterhin mit Natriumdampf betrieben wird. Dies bot eine ideale Gelegenheit für einen direkten Vergleich. In dem dazugehörigen Video zeige ich den Effekt von zwei unterschiedlichen Lichtverschmutzungsfiltern, indem ich sie vor die jeweiligen Straßenlampen halte und direkt durch die Filter filme. So lässt sich deutlich erkennen, wie viel des Lichts der jeweiligen Lampe tatsächlich ausgefiltert wird – oder auch nicht.
In folgendem Video halte ich im ersten Durchgang den bekannten L-Pro Filter von Optolong vor die Kamera, danach folgt ein IDAS LPS-D2 von Hutech, welcher auch damit beworben wird, dass er auch das LED-Spektrum unterdrückt.
Man sieht sehr gut, dass der IDAS D2 das Spektrum der Natriumdampflampe sehr deutlich unterdrückt, während sich der Effekt beim L-Pro eher dezenter verhält. Was aber bei beiden Filtern gut zu erkennen ist, dass spätestens bei der LED-Lampe keine wirkliche Unterdrückung stattfindet.
Angesichts der enttäuschenden Ergebnisse habe ich beschlossen, auf den Einsatz solcher Filter zu verzichten und das Geld lieber anderweitig zu investieren. Zudem stehen mittlerweile immer leistungsfähigere Tools zur Verfügung, mit denen sich Gradienten im Bild entfernen und eine präzise Farbkalibrierung durchführen lassen. Für meine Zwecke genügt das vollkommen, um auf Filter zu verzichten und eventuelle Störungen direkt in der Bildbearbeitung zu korrigieren.