Der Koffer für die Stromversorgung in der Astrofotografie

Eine Idee wie ich meine Stromversorgungen handlich in einem Koffer unterbringe.

In der Astrofotografie ist man eigentlich durchgehend von unzähligen Kabel umgeben, welche die ganzen Gerätschaften verbinden. Darunter befinden sich auch diverse Kabel zur Stromversorgung, sowie verschiedene Netzteile. Wer wie ich nicht den Luxus einer fixen Sternwarte hat, muss die Technik immer wieder auf- und abbauen. Hier beginnt man irgendwann nach Lösungen zu suchen, um diesen Prozess zu vereinfachen. Hier habe ich nun für mich eine Lösung gefunden, um die Stromversorgung etwas zentraler und mobiler zu gestalten. Nach einem Jahr im Einsatz kann ich nun auch für mich sagen, dass es eine deutliche Erleichterung ist, weswegen ich das nun gerne auch zur möglichen Inspiration für andere zeigen möchte.

Ich habe oftmals mehrere Teleskope in der Nacht am Laufen, um die wenigen klaren und mondlosen Nächte entsprechend ausnutzen zu können. Hier braucht es mehrere Netzteile, welche wiederum an die Kabelrolle angeschlossen werden müssen. Ich habe mir damals überlegt, dass es deutlich einfacher wäre, wenn man diese Netzteile zusammen in einem Koffer transportieren, aber auch sicher lagern könnte.

Ich habe hierzu einen wetterfesten Outdoor Koffer gekauft, welche es in verschiedenen Dimensionen zum Transportieren von z. B. Kameraequipment gibt. Anhand der entsprechenden Netzteile kann man sich die ungefähre Größe ausmalen. Eines meiner Netzteile ist zudem noch ein stabilisiertes Netzteil, da meine Skywatcher AZ-EQ6 Montierung bei einer nicht stabilisierten Stromversorgung unter Umstände Probleme machen kann. Das Netzteil nimmt von allen am meisten Platz weg.

Den Koffer habe ich dann mit entsprechenden Bohrungen ausgestattet. Durch diese Bohrungen können dann die 12V Zigarettenanzünder Steckdosen sowie USB-Anschlüsse, Einbau-Buchse für die Stromversorgung angebracht werden.

Der folgende Part erfordert neben den handwerklichen Fähigkeiten auch Kenntnisse in der Elektrik. Als ursprünglich gelernter Informationselektroniker ist so etwas für mich kein Problem. Wer sich hier nicht auskennt, sollte das einen Fachmann machen lassen! Für die Stromversorgung habe ich eine Kaltgeräte Einbau-Buchse mit Sicherung in den Koffer eingebaut.

Auf der anderen Seite der Einbau-Buchse habe ich dann direkt die Steckdosenleiste angeschlossen.

Nachdem die Hauptstromversorgung im Koffer sichergestellt wurde, und die diversen Einbaubuchsen für 12V und USB verbaut wurden, können die Netzteile entsprechend angeschlossen werden. Die USB Einbaubuchsen werden ebenfalls mit 12V versorgt, und reduzieren intern die Spannung dann auf die gewohnten 5V. Fertig verkabelt sieht es dann so im Koffer aus:

Um dem Ganzen einen gewissen Halt beim Transport zu geben, sichere ich die Netzteile mit Schaumstoffstücken. Und zwar so, dass überall ausreichend Platz vorhanden ist, damit die Wärme der Netzteile entweichen kann. Es ist wirklich wichtig das man vorher auch Prüft, wie heiß die Netzteile werden. Sollte eines schon beim normalen Betrieb eine deutliche Wärmeentwicklung aufweisen, so sollte das nicht in diese Lösung verbaut werden.

In der Praxis muss ich nun nur noch den Koffer an die Kabelrolle anschließen, und kann dort direkt alle meine Geräte anschließen.

Im Winter bei Minusgraden lasse ich den Koffer geschlossen, aber zu wärmeren Jahreszeiten lasse ich den Koffer im Betrieb immer einen kleinen Spalt geöffnet. So kann die Wärme besser entweichen und es kommt zu keinem Hitzestau. Für mich mit meinen Netzteilen und meiner Leistungsaufnahme passt das so. Je nachdem kann man den Koffer natürlich auch mit einer aktiven Belüftung ausstatten falls notwendig.

Update am 13.03.2022

Ich habe das Konzept nun für mich aktualisiert, und neue Koffer nach einem ähnlichen Konzept zusammengebaut. Diesmal habe ich aber Schaltnetzteile verbaut, welche etwas mehr Leistung mit sich bringen, und sich auch in der Spannung von 12V auf 13V regulieren lassen. Ebenfalls bin ich von dem Zigarettenanzünder Stecksystem weg, und habe mich für Quicklock Rundstecker entschieden. Bei dem Quicklock System rasten die Stecker in den Buchsen ein, und somit fest verbunden. Zudem hat das System eine IP67-Zertifizierung, was bei Feuchtigkeit sicher auch seinen Vorteil hat. Die Koffer habe ich zudem noch mit kleinen Lüftungsgittern ausgestattet, in die ich noch Grobstaubfilter eingefügt habe.

Update am 29.10.2022

Ich bin nun auf der nächstgrößere Quicklock System umgestiegen, da ich teilweise die maximalen 5 Ampere der 12er Quicklock System überschreite, bin ich auf das 16er Quicklocksystem umgestiegen. Mit dem 16er kann man mit bis zu 10 Ampere fahren, womit ich auf der sicheren Seite bin.