Polaris und sein staubiges Umfeld
Die Region um den Polarstern, auch als Polaris bekannt, ist von einer beeindruckenden Ansammlung interstellarer Materie umgeben, die als interstellarer Staub bezeichnet wird. Diese Nebel erscheinen als sanftes, schwaches Glühen am Himmel, das durch das Licht der vielen Sterne der Milchstraße erzeugt wird. Dieses Licht wird von den Staubpartikeln und den Gaswolken in dieser Region reflektiert und erneut abgestrahlt. Die Nebel bestehen hauptsächlich aus feinen Staubpartikeln, Wasserstoff, Kohlenmonoxid und anderen chemischen Elementen, die im interstellaren Raum vorhanden sind. Besonders auffällig sind diese Nebel in Richtung der Himmelsnord- und -südpolen, da dort die Konzentration von Staub und Gas besonders hoch ist. Ihre diffuse Erscheinung entsteht durch die Streuung des Lichts, das von den vielen Sternen und dem Staub abgegeben wird.
Der Staub, der die Nebel bildet, entsteht durch verschiedene astronomische Prozesse. Supernova-Explosionen sind einer der Hauptursachen, da sie bei der Zerstörung massereicher Sterne große Mengen an schwereren Elementen und Staub in den interstellaren Raum schleudern, die dann zu Nebeln aggregieren. Auch der ständige Materieabfluss von Sternen, der sogenannte stellare Wind, trägt zur Entstehung von Staub bei. Diese Materie kann sich durch den Einfluss von Gravitationskräften in Staubpartikel verdichten. Zudem können Molekülwolken, die durch den gravitativen Kollaps entstehen, ebenfalls zu Staub und Gas führen, die Nebelstrukturen bilden.
Besondere Merkmale des interstellaren Staubs sind seine extrem geringe Helligkeit und die Tatsache, dass er nur in bestimmten Regionen des Himmels sichtbar ist, insbesondere um den Polarstern. Der Staub in dieser Region ist so fein und verteilt, dass er das Licht der Sterne nur schwach reflektiert, was die diffuse Erscheinung des Nebels erklärt. Diese Struktur ist auch ein Beispiel für die komplexe und dynamische Natur des interstellaren Mediums, das ständig durch die Wechselwirkung von Staub, Gas und Licht geprägt wird.
In der Nähe des Polarsterns befindet sich auch der alte Sternhaufen NGC 188, der mit einem Alter von etwa 6,3 Milliarden Jahren zu den ältesten offenen Sternhaufen der Milchstraße gehört. Dieser Haufen ist ein wertvolles astronomisches Objekt, da er wichtige Informationen über die frühe Geschichte der Sternentwicklung liefert. Die Sterne in diesem Haufen haben aufgrund ihrer geringen Masse eine langsame Entwicklung, was dazu führt, dass ihr Licht über lange Zeiträume hinweg zu uns gelangt.
Die Erforschung des interstellaren Staubs und der Staubzusammensetzung in diesen Nebeln ist von großer Bedeutung, da sie uns nicht nur mehr über die chemische Entwicklung unserer Galaxie, sondern auch über die Entstehung von Sternen und Planeten verrät. Solche Untersuchungen ermöglichen es den Astronomen, die physikalischen Eigenschaften des interstellaren Mediums besser zu verstehen und neue Erkenntnisse über die komplexen Prozesse, die in unserer Milchstraße stattfinden, zu gewinnen.
- Aufnahmedaten
Aufnahmedatum:
08.03.2022
09.03.2022
24.03.2022
25.03.2022
28.03.2022
Belichtung: 133 x 180 min / 1017 x 2 min = 40 h 33 min
Montierung: Rainbow Astro RST-135
Teleskop: Askar ACL200 Gen. 2
Brennweite: 200 mm
Kamera: Canon EOS Ra
Software: ASIAIR, PixInsight, Photoshop
- Und hier noch zum Abschluss eine sogenannte Rejection Map, welche die fünft Nächte aufzeigt. Eine Rejection Map in der Astrofotografie zeigt, welche Pixel während des Stacking-Prozesses von Deep-Sky-Aufnahmen ausgeschlossen wurden, weil sie als fehlerhaft erkannt wurden, z. B. durch Flugzeugspuren, Satellitenspuren, beleuchteten Weltraumschrott. Sie visualisiert die abgelehnten Pixel und hilft Astrofotografen, den Stacking-Prozess zu überprüfen und anzupassen. Damit wird sichergestellt, dass das Endbild möglichst frei von Artefakten und Störungen ist. Hier beispielhaft zu sehen, was in den 40 Stunden durch das Bild geflogen ist.