Messier 44 - Der himmlische Bienenkorb
Der Bienenkorb M 44 wird von vielen Beobachtern geschätzt und geliebt. Kein Wunder, denn er ist hell, sternreich und schon mit bloßem Auge als unscharfe Wolke sichtbar. Erstaunlicherweise reicht die erste bekannte Beobachtung bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. zurück.
Wusstest du, dass der Sternhaufen früher als Wetteranzeiger galt? Landwirte sollen ihn regelmäßig beobachtet haben. Wenn sich die Sicht verschleierte, nahmen sie an, dass sich das Wetter ändern würde und holten rechtzeitig die Ernte ein – ganz ohne Wetter-App auf dem Smartphone.
In der chinesischen Mythologie stellte M 44 einen Geist dar, während die alten Griechen und Römer ihn als eine Futterkrippe sahen, aus der zwei himmlische Esel fraßen. Aber auch die Wissenschaft war an diesem Nebel interessiert: Galileo Galilei konnte den Haufen mit seinem Teleskop in etwa 40 Einzelsterne auflösen.
Mit einer Entfernung von 610 Lichtjahren gehört der Bienenkorb zu den nächsten Sternhaufen. Er ist nach den Plejaden der zweithellste Sternhaufen des Messier-Katalogs und fällt besonders an seiner Position auf, weil es im Krebs keine helleren Sterne als der 4. Größenklasse gibt. Am Himmel erscheint er größer als zwei Vollmonddurchmesser und hat einen Durchmesser von 15 Lichtjahren. Der Cluster ist etwa 500 Millionen Jahre alt und umfasst bis zu 1000 Sterne, von denen viele Doppelsterne sind. Zudem wird M 44 regelmäßig vom Mond oder den Planeten besucht. Der Sternhaufen der relativ nahen Hyaden ist zwar noch heller, kann jedoch mit seinen scheinbar weit verteilten Sternen nicht unmittelbar als Sternhaufen erkannt werden.
Das Sternbild Krebs ist auf dem Stadthimmel eher unauffällig, aber unter einem klaren Landhimmel kannst du es aus fünf Sternen zusammengesetzt erkennen. Der Bienenkorb befindet sich im Zentrum des Sternbildes, direkt auf dem Rücken des Schalentieres.
Selbst mit einem kleinen Fernglas lässt sich der „Nebel“ in Einzelsterne auflösen, sodass etwa 50 Sterne sichtbar werden. Sie erinnern an glitzernde Diamanten oder an einen Schwarm fliegender Bienen.
Mit einem Teleskop erscheinen 70 bis über 100 Sterne. Die Sternformation wirkt wie ein Dreieck oder ein Pfeil. In der Mitte ist der hellste Stern mit einer Helligkeit von 6,5 mag, umgeben von vielen Sternen der 7. Größenklasse. Um den Haufencharakter zu bewahren, solltest du eine geringe Vergrößerung verwenden.
Aufnahmedaten
Aufnahmedatum: 08.02.2022
Belichtung: 99 x 3 min bei Gain 100 und -10°C
Montierung: Skywatcher EQ8-R
Teleskop: TS-Optics 100 mm f/5,8 Quadruplet Apo
Brennweite: 580 mm
Kamera: ZWO ASI 2600 MC Pro
Software: ASIAIR, PixInsight, Photoshop