Einen Planet präzise vom Guidescope finden lassen
Planeten einfach per Guidescope finden und zentrieren
Wenn man sich schon einmal auf Planetenjagd begeben hat, ist das Problem des Auffindens des Planeten nur allzu bekannt. Besonders bei den hohen Vergrößerungen, die für die Beobachtung von Planeten erforderlich sind, gestaltet sich das Auffinden des Himmelskörpers im kleinen Bildausschnitt oft als schwierige Aufgabe. Bei meinem Celestron C11 EdgeHD, das mit einer 2X Barlow-Linse auf eine Brennweite von 5600 mm kommt, kann das Auffinden eines Planeten zu einer echten Geduldsprobe werden.
Früher habe ich versucht, dieses Problem mit Leuchtpunktreflexsuchern zu lösen, die normalerweise das Auffinden von Himmelsobjekten erleichtern. Allerdings stellte sich heraus, dass der Laserpunkt oft zu groß ist, um ihn präzise auf einen Planeten zu richten.
Deshalb kam mir die Idee, mein altes 50-mm-Guidescope einzusetzen, um dieses Problem schnell und effektiv zu umgehen. Mein Plan war, das Guidescope für die Positionierung von Planeten mittels Plate Solving zu nutzen. Dafür muss lediglich ein kurzer Wechsel im System, bei mir der ZWO ASIAIR, erfolgen, indem die Aufnahmekamera gegen die Guidingkamera ausgetauscht wird.
Sobald die Guidingkamera als Aufnahmekamera eingestellt ist, kann man ein Goto-Befehl beispielsweise für Jupiter ausführen. Die Montierung steuert den Planeten an und das Plate Solving sorgt dafür, dass Jupiter so lange nachjustiert wird, bis er perfekt zentriert ist. Mit der eigentlichen Aufnahmekamera ist das leider nicht möglich, da das Bildfeld durch die lange Brennweite in Kombination mit der 2X Barlow-Linse und dem kleinen Sensor der Kamera so klein ist, dass ein erfolgreiches Plate Solving nicht durchgeführt werden kann. Daher der Umweg über das Guidescope, das einen deutlich größeren Weitwinkel bietet und somit das Plate Solving ermöglicht.
Damit das Konzept jedoch zuverlässig funktioniert, muss das Guidescope perfekt mit dem Hauptteleskop ausgerichtet sein. Hier empfiehlt es sich, einen weit entfernten, markanten Punkt, wie beispielsweise eine Kirchturmspitze, als Referenz zu wählen. Diese Spitze wird zunächst im Hauptteleskop exakt zentriert. Anschließend wechselt man zur Kamera des Guidescopes und richtet dieses ebenfalls auf dieselbe Position aus. Diese Ausrichtung muss so genau wie möglich erfolgen, um die notwendige Präzision für die Planetenjagd zu gewährleisten.
Hier zu sehen, wie Jupter nach dem Goto-Befehl zentriert wurde.
Und hier nach dem Wechsel zu der Aufnahmekamera am Teleskop, bei dem Juper nun auch ideal zentriert wurde.
Mit diesem Ansatz lassen sich Planeten schnell und einfach mittels Plate Solving finden, ohne das Teleskop lange manuell hin und her schwenken zu müssen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Aufbau und die Befestigung des Guidescopes eine entscheidende Rolle spielen. Schon geringste Abweichungen können dazu führen, dass der Planet nicht mehr im Bildfeld erscheint.
Aus dem Konzept ergibt sich noch eine ganz praktische Hilfe, und zwar kann man dann das Guidescope auch wirklich zum Guiden benutzen. Und zwar genau auf den Planeten, wie in diesem Beispiel hier Saturn. Man muss aber aufgrund der starken Helligkeit vom Planeten mit hoher Wahrscheinlichkeit den Gain auf Null herabsetzen. Und zudem die Belichtungszeit reduzieren, da auf einen zu hellen Stern, oder in diesem Fall Planeten, nicht geguided werden kann. In meinem Fall hat eine Reduzierung auf Gain 0 bei 1 Sekunde ausgereicht, damit ich auf den Planeten guiden kann.